Im Jahre 2014 nahm der schwedische Künstler Niklas Fännick am Metall-Symposium teil. Gerade er hat uns mit der alljährlich deutsch-englischen Veröffentlichung Hephaistos bekannt gemacht, bei der jedes Jahr mit Metall arbeitende Künstler präsentiert werden, und er hat uns auch ein paar weitere Künstler empfohlen, die am Symposium teilnehmen könnten. Er hat uns per E-Mail den Link zur Webseite des australischen Künstlers Matt Hill geschickt.
Matt Hill schafft wunderbare Sachen und als Organisatoren hatten wir den Eindruck, dass wir uns einen solchen Künstler gar nicht erlauben können. Da wir aber vorhatten, Künstler aus einem anderen Kontinent zum Metall-Symposium einzuladen, ist es uns nach Rücksprache mit den Sponsoren gelungen, mehr Geld zu bekommen. Erst dann haben wir uns gewagt, Matt Hill zu kontaktieren. Der hat sich zuerst gedacht, dass es sich um einen Streich handelte, willigte dann aber ein. Später hat er uns gesagt, dass er sich fühlte, als ob er eine der fünf Eintrittskarten für die Schokoladenfabrik von Willy Wonky gewonnen hätte (Thema von Roald Dahl – Charlie und die Schokoladenfabrik). Und wir schwebten auf Wolke 7.
Im März passierte in Frankreich ein Ereignis, bei dem wir nicht dachten, dass es irgendwie das Symposium beeinflussen könnte, aber das tat es. In Frankreich hatte nämlich ein Wilddieb im ZOO ein Jungtier des Nashorns namens Vince getötet. Eine Woche später kam die Meldung, dass im ZOO in Hradec Králové wegen dieses Vorfalls dem Nashorn das Horn vorbeugend abgeschnitten wurde. Über das Ereignis im französischen ZOO erfuhr auch Matt Hill in Australien. Er bat uns, ob er eine Woche länger bleiben dürfte und hier aus Metall ein Nashorn bilden könnte. Nach Rücksprache mit unseren Partnern, die damit einverstanden waren, stimmten wir auch zu.
Ein paar Wochen später sagte uns Matt Hill, dass er aber für die Schaffung des Nashorns eine magnetische Blechfalzmaschine bräuchte. Die Maschine, die er benötigte, kostete jedoch 67 000 CZK. Das war ein Schock für uns. Aber die Belohnung, d. h. das Nashorn, war für uns sehr verlockend. Wir haben deshalb bei weiteren Firmen angefragt, ob sie sich nicht als Sponsoren beteiligen möchten und wir haben für diese Maschine auch einen hohen Rabatt bekommen. So hatten wir nach der Anreise von Matt Hill alles vorbereitet. Nach seinen CAD Plänen hatten wir sogar die Bleche aus Cortenstahl geschnitten.
Am ersten Tag des Metall-Symposiums begann Matt Hill seine Teile zu kennzeichnen. Es sah so aus, als ob er ein Puzzle zusammenbauen würde. Während der ersten drei Tage hat er den ganzen Kopf des Nashorns zusammengebaut und somit auch sein Vorhaben für die Zuschauer offenbart. An seinem Werk, das er „Hope“, d. h. „Hoffnung“ nannte, arbeitete er zwei Wochen lang und er widmete es zum Andenken an das Nashorn Vince, das so unnötig im französischen ZOO getötet wurde. Wir hoffen, dass das Nashorn von Matt Hill am Ende nicht das einzige Nashorn in der Tschechischen Republik sein wird, das noch sein Horn am richtigen Platz hat.
Das Werk finden Sie im GPS 50.4075161N, 14.9210219E
Mehr Informationen zu diesem Künstler finden Sie hier:
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